Dem Goldrausch bei Goldkronach auf der Spur
Goldrausch in Franken! Den gab es einst tatsächlich am Westrand des Fichtelgebirges. Schon Alexander von Humboldt besuchte hier zum ersten Mal im Juli 1792 die Förder-Zechen. Und noch heute „glänzen“ Ortsnamen wie Goldkronach oder Goldmühle im Ruhm ihrer erz-reichen Vergangenheit. Was es damit auf sich hat und wo Sie noch heute auf Spurensuche gehen können, zeigt Ihnen HINTERINDIEN.DE mit der September-Tour aus dem Jahr 2008. Der Goldberg – ein Rücken mit einer weiten Aussicht über Zentral-Oberfranken bietet zahlreiche Indizien. Darüber hinaus entwickelt sich zur Zeit ein richtiges Erlebnis-Wandergebiet rund ums Thema Bergbau. Spüren Sie also den alten Goldsuchern nach und erleben Sie, während Sie hier im Fichtelgebirge wandern, einen eindrucksvollen Nachmittag …
Info-Meile
Nr. 67
9 km
3 Std.
Rundblick
Nein
Oberfranken
Fichtelgebirge
Ja
Rundtour
Mittlerer Kraftaufwand
Die Anfahrt
Der Startpunkt der Goldberg-Tour liegt hinter dem Friedhof von Goldkronach. Dort befindet sich – hinter einer Linkskurve – ein Wanderparkplatz. Geben Sie in Ihr Navigationsgerät einfach „Am Friedhof, 95497 Goldkronach“ ein. Alternativ dazu empfiehlt Ihnen HINTERINDIEN.DE Google-Maps. Wichtig: Klicken Sie hier direkt zu Google-Maps.
Die Wandertour
Gleich oberhalb des Parkplatzes treffen Sie sofort auf einen Humboldt-Wegweiser mit einem typischen Bergwerk-Symbol, nämlich zwei (grünen) gekreutzten Hämmern auf gelbem Hintergrund (Bild). Diesem Weg werden Sie im Laufe der gesamten Tour immer folgen.
Er führt Sie anfangs auf ein schmales geteertes Sträßchen, das sogleich in Kurven bergauf führt. Nach etwa 300 bis 400 Metern zeigt ein Wegweiser mit dem Hinweis „Humboldt-Weg“ sowohl nach links oben, als auch nach rechts auf einen Waldweg. Biegen Sie hier nach rechts ein. Sie verlassen damit das geteerte Sträßchen.
Der Waldweg führt ziemlich eben am Berghang entlang. Dabei kommen Sie auch zwischen umzäunten Gärten hindurch und – beim Blick über die rechte Schulter – öffnen sich schon erste Ausblicke über Goldkronach hinweg. Dann steigt der Weg leicht bergan und Sie lassen die Gärten hinter sich. Er macht mehrere leichte Kurven und wird insgesamt natürlicher. Auch auf dieser etwas längeren Geradeaus-Etappe ist überall deutlich sichtbar der Wegweiser angebracht, der Sie während der gesamten Tour begleiten wird.
Nach einer Weile mündet Ihr Waldweg dann auf einen von unten kommenden Weg ein. Biegen Sie hier – auch die Wegweiser weisen darauf hin – steil nach links oben ab. Und Hier sollten Sie sich Zeit lassen, denn es folgt der Hauptanstieg dieser Tour. Nach kurzer Zeit erreichen Sie den Waldrand, nach dem Ihr Weg dann – anfangs noch an Hecken vorbei und dann quer durch die Wiesen – bis hinauf auf den Bergrücken führt. Dort ist ein Bauernhof, an dem direkt eine schmale geteerte Bergstraße entlang führt. Von ihr aus haben Sie schon einen weiten Ausblick in Richtung Bayreuth und Fränkische Schweiz, doch es wird noch besser:
Der Weg führt eigentlich nach rechts oben weiter, doch HINTERINDIEN.DE empfiehlt Ihnen, zuvor vom landwirtschaftlichen Hof, bei dem Sie inzwischen angekommen sind, aus einen etwa 200 Meter langen Abstecher nach links zu gehen. Denn dort erreichen Sie die „Goldene Aussicht“ auf 614 Metern über dem Meeresspiegel. Dabei handelt es sich um einen markant gestalteten Granit-Aussichtspunkt mit Dach und Sitzgruppe, von dem angebrachte Metallplaketten in die verschiedensten Richtungen weisen: Sie sehen den Döbraberg im Frankenwald, das Kulmbacher Land, weite Teile des Landkreises Bayreuth mit der Bergkante der Fränkischen Schweiz im Süden. Und Sie sehen hinter den höheren Rücken des Fichtelgebirges den 1024 Meter hohen Ochsenkopf, den zweithöchsten Berg Frankens.
Von der „Goldenen Aussicht“ wandern Sie dann wieder die cirka 200 Meter zurück in Richtung des Bauernhofes und folgen dann dem Sträßchen weiter am Hof vorbei. Es führt wieder – mit dem gekreuzten Hämmer-Symbol – weiter und mit der Zeit bergauf und trifft nach einem halben Kilometer an einen Waldrand mit neu errichteter Wanderhütte. Vorher bieten sich auch von hier aus noch einmal schöne Blicke hinunter in die Täler. An der Hütte befindet sich ein Parkplatz mit einigen Wandertafeln.
Von der Hütte aus, führt ein breiter Forstweg zur „Schmutzler-Zeche“ in den Wald. Gehen Sie also nach rechts über den Parkplatz und nehmen dann den Weg, der am linken hinteren Ende des Parkplatzes dorthin weist. (An der rechten Seite des Parkplatzes weist zwar ein separater Weg zum „Mittlerer Name Gottes-Stollen“, doch lassen Sie diesen außer Acht, da Sie diesen zweiten Stollen auch auf dem beschriebenen linken Weg erreichen.) Nach einem Stück auf diesem Forstweg, weist ein Schild nämlich nach rechts hinunter auf einen schmalen Wanderpfad, der zum „Mittlerer Name Gottes-Stollen“ (Bild) führt. Auch der gekreuzte Hämmer weist hinunter. Diesen Stollen können Sie an Sonntagen auch besichtigen, wobei sich diese Besichtigung eher für Erwachsene anbietet, da Sie 400 Meter in den Berg gehen und etwa eine Stunde unterwegs sein werden. Schon vor Erreichen des Stollens kommen Sie hier aber an einigen auffälligen, trichterförmigen Grabungslöchern (den sogenannten „Pingen“, siehe oben im Bildteil) und an einem kleinen alten Stollen vorbei. Sollten Sie an Werktagen eine Sonderführung wünschen, können Sie den Stollenführer Heinz Zahn unter der Nr. 0 92 73 / 5 72 34 telefonisch erreichen. Alternativ können Sie auch beim Goldkronacher Heimatforscher Günther Wein (Tel. 09273-6611) anfragen. Es lohnt sich, denn Sie erhalten umfangreichen Einblicke in die alte Gold-Bergwerksgeschichte dieser Region.
Vom „Mittlerer Name Gottes-Stollen“ aus führt ein Forstweg weiter minimal bergab, wo Sie nach einem ganz kurzen Stück schon auf eine Art Wegkreuzung treffen. Biegen Sie hier nach rechts unten ab und Sie sehen schon das nächste Etappenziel: einen früh-neuzeitlichen Röstofen, in dem Erz aus dem Stein gebrannt wurde. Eine ausführliche Informationstafel erzählt die Geschichte dieses alten Handwerks. Hier sind auch einige Sitzbänke, die zum kurzen Verweilen einladen. Schließlich finden Sie hier die „Mittlerer Name Gottes-Zeche“ über deren Zugang der Bergwerksgruß „Glück auf!“ zu lesen ist.
Folgen Sie vom Röstofen aus dem Weg in die entgegengesetzte Richtung, aus der Sie gekommen sind, bergauf. Er mündet auf einen mit Gras überwachsenen Weg: Biegen Sie auf ihm nach rechts ab. Anschließend treffen Sie auf eine Gabelung bei der der Weg nach links oben abbiegt. Er führt – wieder von Wegweisern begleitet – am Berghang entlang und wird naturbelassener. Sobald er, nach einer weiten Geradeaus-Etappe, zum kurvigen Pfad wird, sehen Sie schon das nächste Highlight dieser Tour: die Schmutzler-Zeche (siehe oben im Bildteil). Sie kann ebenfalls besichtigt werden und ist an Sonntagen gut besucht. Diese Zeche eignet sich besonders, wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, da es nicht sehr weit in den Berg hinein geht und auch die Zeit überschaubar bleibt. Außerdem finden Sie dort eine große Wander-Hütte. Planen Sie aber die Zeit für die Besichtigungen in Ihre Wandertour auf jeden Fall mit ein!
Von der Schmutzler-Zeche führt ein steiniger Weg bergauf und schließt den Kreis: Nach diesem Anstieg erreichen Sie einen Forstweg, auf dem Sie nach links abbiegen, denn so erreichen Sie wieder den Parkplatz oben an der Hütte. (Abkürzungs-Tipp: Hier können Sie nun – wenn die Zeit knapp werden sollte – wieder auf dem Sträßchen zurück zum Startpunkt gehen.) Doch HINTERINDIEN.DE empfiehlt den zweiten Teil des Goldbergweges auf keinen Fall zu verpassen.
Von der Goldberghütte aus führt das von unten kommende Sträßchen nach rechts weiter bergauf. Aber: Überqueren Sie es, denn auf der anderen Straßenseite führt ein geschotterter Forstweg parallel in diese Richtung und zweigt ziemlich gerade in den Wald ab. Wenn Sie ihn ein Stück weit gegangen sind, zeigt sich sofort wieder der Wegweiser mit den beiden gekreuzten Hämmern, der Sie bei dieser Tour kontinuierlich begleitet. Er biegt, wenn Sie gerade einmal 80 Meter gegangen sind, nach links ab auf einen schönen kurvigen Pfad, der nun deutlich bergab führt. Dabei kommen Sie wieder an einer ganzen Serie von runden, trichterförmigen Grabungslöchern, den „Pingen“ vorbei. Beim vierten handelt es sich dann sogar um einen zugeschütteten alten Stollen.
Überall kann man hier die Arbeiten von früher erkennen. Folgen Sie, auf dem weichen Waldboden gehend, einfach den Wegweisern, zunächst bergab. Anschließend führt der Pfad ein Stück (ca. 150 Meter) am Hang entlang bis zu einem rechts oben liegenden, tiefen Grabungsloch, zu dem Sie hinauf gehen und – auf kleinen Treppenstufen – wieder herunter kommen. Darauf folgt – wieder ein Stück weiter unten– ein Querweg: Die Wegweiser zeigen hier nach links und dann sofort wieder nach rechts unten. Die Wegweiser sind hier deutlich sichtbar angebracht.
Auf dem Weg nach unten kommen Sie auch noch einmal an ganz kleinen Grabungs-„Trichtern“ vorbei … Dann überquert der Weg nach einem letzten, tiefen Grabungsloch einen anderen Weg und führt immer weiter bergab – etappenweise auch wieder auf kleinen Stufen. Und nun erreichen Sie unten am Waldrand eine kleine geteerte Ortsstraße. Biegen Sie auf ihr nach rechts ab und gehen in Richtung der Häuser, die Sie dort schon in cirka 100 Metern Entfernung sehen können, ab. Es handelt sich um die ersten Häuser am Ortsanfang von Brandholz.
Durch Brandholz führt diese Tour im Zickzack: Das heißt, Sie biegen gleich vor dem ersten Haus mit dem gekreuzten Hämmer-Wegweisern nach links – um ein kleines Gärtchen herum –in die Wiesen ab (Bild). Der Weg führt ein Stück geradeaus bis an eine Hecke. Von dort knickt er kaum sichtbar nach rechts unten – quer über die Wiese – ab: Er führt durch eine Einfahrt bergab. Sie erkennen ihren „Anschluss“ an der grünen „Humboldtweg-Tafel“, unten an der anderen Hecke. An einem der dortigen Bäume, die an der Böschung dieses Hohlweges stehen, sehen Sie einen alten und verwitterten Wegweiser mit den gekreuzten Hämmern.
Der Weg führt langsam weiter hinein in den Ort. Folgen Sie erst der kleinen Straße bergab und biegen Sie dann unterhalb eines auffällig schönen roten Hauses (Bild) scharf nach rechts ab. Hier sind die Wegweiser teilweise noch unvollständig und nur als gelbe, runde Kreise zu erkennen, was zu leichten Unklarheiten führen könnte. Im Zweifelsfall können Sie im Ort Brandholz einfach immer nur bergabgehen, bis Sie auf die Brücke, die den Zoppaten-Bach überquert, treffen.
Auf dem Schotterweg, der nach rechts abbiegt und zwischen Gartenzäunen hindurch führt, gehen Sie ca. 80 Meter entlang, bis er auf ein schräg von oben kommendes Sträßchen mündet. Biegen Sie hier nach links unten ab. Auch der gekreuzte Hämmer-Wegweiser ist hier (an der Straßenlaterne) wieder zu sehen. Außerdem treffen Sie immer wieder auf grüne Stationstafeln des Humboldtweges, die auf die frühere Bergwerksgeschichte des Ortes Brandholz hinweisen.
Die schräge kleine Querstraße führt Sie bergab bis zu einem Haus mit der Nummer 5. Biegen Sie dort nach rechts – also wieder talwärts – ab. Diese Straße macht eine Linkskurve und unterhalb einer großen Eiche biegt der Wanderweg erneut nach rechts, von der Straße weg, ab. Dort ist – zur Orientierung – auch ein Strom-Transformator-Häuschen: vor diesem biegt der Weg nach rechts ab. Hier handelt es sich um einen Heckenpfad. Er führt zwischen Gärten hindurch – unter anderem auch einen sehr belebten Hühner- und Geflügelgarten. Im Verlauf knickt der Pfad dann nach rechts unten, führt auf einem Privatweg an einem Zaun entlang, und mündet dann erneut auf eine kleine Straße, auf der Sie dann nach rechts oben abbiegen. Sie gehen auf ihr nur etwa 50 Meter und biegen dann wieder nach links unten ab …
… Am nächsten eingezäunten Garten biegen Sie wiederum nach links ab. Grüne Humboldt-Weg-Tafeln markieren Ihren Weg auch an den Stellen, an denen der gelbe Wegweiser fehlt. Die Straße gabelt sich leicht: Halten Sie sich links, denn am unteren Ende können Sie von hier oben schon die nächste grüne Humboldtweg-Station sehen. Sie können schon das Rauschen des Baches hören. Überqueren Sie ihn mit der Straße und biegen Sie am anderen Ufer nach links ab. Vorher können Sie noch einen Blick auf den „Schmidtenweiher“ (siehe oben im Bildteil), diesseits des Baches, werfen.
Jetzt führt der Weg weiter durch Brandholz. Hier unten findet sich an einem Strommast auch wieder der gekreuzte Hämmer-Wegweiser. Sie kommen anschließend an einem Kriegerdenkmal vorbei. Halten Sie sich auch hier immer links. Dabei kommen Sie an der Schmelzhütte mit Labor aus dem Jahr 1838 vorbei. Eine Infotafel macht auf das alte Gebäude aufmerksam, das Sie anhand der alten, mächtigen Tür- und Fensterbögen ausmachen können. Dahinter ragt das Zechenhaus auf, das markant in der Ortsmitte thront. Und hier stehen wieder überall die grünen Humboldt-Wegtafeln, auf die sich immer ein Blick lohnt.
Weiter unten im Ort biegt dann eine kleine Straße nach links oben aus dem Ort hinaus in Richtung „Silberrose“. Achten Sie auf das Straßenschild, denn hier ist kein gelber Wegweiser angebracht. Folgen Sie dem schmalen Wald-Sträßchen, das sanft, aber stetig bergauf aus dem Ort hinausführt. Weiter oben sehen Sie stellenweise schon gelbe Punkte, die demnächst wohl noch mit dem gekreuzten Hämmer-Symbol ergänzt werden. Nach einer Rechtskurve öffnet sich der Wald wieder. Nach links können Sie über Wiesen hinunter ins Tal blicken. Gehen Sie hier weiter am Waldrand entlang, bis Sie wieder an einer grünen Humboldtweg-Station vorbei kommen. Ein Stück danach gabelt sich der Weg am Waldrand: Hier müssen Sie allerdings den richtig steilen Weg, der nach links oben führt, nehmen. Er steigt zum Glück nicht sehr lange derart an. Wenn Sie sich beim Aufstieg kurz umdrehen, bietet sich Ihnen noch einmal ein schöner Blick ins hintere Brandholz-Tal.
Oben wird der Weg schnell wieder flacher und macht – nun wieder als geschotterter Waldweg – eine Linkskurve. Hier treffen Sie auch wieder auf einen Bergbau-Wegweiser. Anschließend steigt der Weg noch einmal leicht an und Sie gelangen wieder an einen Waldrand. Von dort führt Ihr Weg geradeaus weiter am Rand einer Aufforstung (links) und einer Wiese (rechts) entlang. Nach etwa 100 Metern erreichen Sie eine Wegkreuzung am „gegenüberliegenden“ Waldrand: Jetzt werden Sie für Ihren steilen Aufstieg belohnt, denn an dieser Kreuzung wandern Sie einfach geradeaus und steil bergab. Dort sehen Sie – nach etwa 20 Metern – an einem Baum auch wieder einen stark verwitterten gelben Bergbau-Wegweiser.
Der Weg führt also steil bergab und weit hinunter und mündet auf einen gut befestigten Schotterweg ein. Biegen Sie hier nach links ab. Ihr neuer Weg führt – wieder von den gelben Wegweisern begleitet – durch lange Hecken hindurch und Sie erreichen mit ihm nach kurzer Zeit den Parkplatz oberhalb des Friedhofes, wo Sie Ihren Wagen abgestellt haben und sind somit wieder am Start- und Zielpunkt dieser Tour.
Die Länge des hier beschriebenen Weges beträgt etwa 9 Kilometer. Die von HINTERINDIEN.DE beschriebene Tour wird inkl. zweier Führungen cirka 3 bis 3 ½ Stunden dauern.
Der HINTERINDIEN.DE-Service:
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