Auf zur Ruine Schaumburg im „Land vor dem Wald“
Am Südrand des heutigen Bundeslandes Thüringen, genauer gesagt im „Henneberger Land“ oder auch „Henneberg-Franken“, erhebt sich auf einem Bergkegel die Ruine Schaumburg. Sie gehörte einst dem Geschlecht der Schaumberger und wurde im 14. Jahrhundert von den Grafen von Henneberg – den Namensgebern dieser Region – übernommen. Der 492 Meter hohe Bergkegel mit der Ruine erhebt sich vor der markant aufragenden Südwest-Front des Thüringer Waldes mit ihren bis zu 900 Meter hohen Bergen – unter anderem der Blessberg. Tolle Aussichten sind von der Ruine Schaumburg also garantiert. Deshalb gehört diese 2018 nachgewanderte Tour mittlerweile zu den Klassikern der HINTERINDIEN.DE-Touren.
Info-Meile
Nr. 83
19 km
3 Std.
Rundblick
Nein
Hennbergfranken/Südthüringen
Thüringer Wald
Ja
Rundtour
Mittlerer Kraftaufwand
Die Anfahrt
Der Startpunkt dieser HINTERINDIEN.DE-Tour ist der Parkplatz am Feuerwehrhaus mitten im Ort Almerswind, nahe der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Dort steht übrigens auch ein großes Korb-Denkmal, das Ihnen sicher gleich ins Auge fallen wird. Geben Sie in Ihr Navigationsgerät einfach „Ehneser Weg 1, 96528 Schalkau (Almerswind)“ ein. Alternativ dazu empfiehlt Ihnen HINTERINDIEN.DE Google-Maps. Wichtig: Klicken Sie hier direkt zu Google-Maps. Parken Sie also auf dem kleinen Parkplatz am Feuerwehrhaus.
Die Wandertour
Starten Sie die Tour, indem Sie den Ehneser Weg ein Stück folgen. Er führt weiter in den Ort hinein und überquert mit einer Straßenbrücke die hier schnell fließende Itz. Die entspringt am Blessberg, fließt durchs Schalkauer und im Anschluss durchs Coburger Land sowie durch den Itzgrund bis in den Main (bei Breitengüßbach). Übrigens: Die im Bild (links) gezeigte Holzbrücke führt parallel zur Straße über die Itz … Überschreiten Sie also mit der Straße den Fluss und folgen Sie dem Alleeweg, der nach der Brücke nach rechts von der schmalen Ortsstraße abbiegt. Er führt an dem alten kleinen Schloss Almerswind vorbei.
Nach kurzer Zeit verlassen Sie mit dem eingeschlagenen Weg den Ort. Außen am Waldrand treffen Sie auf eine Wegweisertafel, die den „Fränkischen Weg“ kennzeichnet (Bild). Diesem folgen Sie von nun an ein ganzes Stück weit. Vorher jedoch können Sie im Waldstück einen nur ca. 50 Meter weiten Abstecher nach links oben machen. Dort befindet sich eine durch eine Holztafel beschilderte Erbbegräbnisstätte (siehe 2. Bild oben im Bildteil) der früheren Schlossherren von Almerswind.
Von der Erbbegräbnisstätte gehen Sie dann wieder hinunter zum „Fränkischen Weg“ und folgen ihm am Berghang entlang. Rechts unten im Tal fließt die Itz, die Sie von hier oben aus immer im Blickfeld behalten. Sie wandern hier im Winter durch lichte Wälder, da es sich vorwiegend um Laubbäume handelt. Unter Ihren Füßen hören Sie bei geringer Schneehöhe, oder falls kein Schnee liegt, noch das gefallene Laub rascheln. Auch an dem übriggebliebenen Tisch einer ehemaligen Sitzgruppe kommen Sie hier vorbei.
Nach einem knappen dreiviertel Kilometer erreicht Ihr Waldpfad einen Wiesengrund. Er führt direkt hinunter und Sie überqueren geradewegs eine Wiese. (Hier ist zwar auch die Stadt Schalkau ausgeschildert, was Sie bei dieser Tour jedoch nicht weiter interessieren muss.) An der gegenüberliegenden Seite der Wiese fließt am Waldrand ein kleiner Bach, den dort eine kleine Brücke überquert (Bild). Neu: Überqueren Sie diese kleine Brücke geradeaus.
Hier folgen Sie erst noch einmal kurz dem „Frankenweg“. Es geht hier auf etwas nassem Untergrund noch ein Stückchen bergauf (gehen Sie notfalls etwas seitlich am Wegesrand), bis Sie auf einer Anhöhe auf eine Weggabelung (ohne Wegweiser) treffen (Bild). Hier biegen Sie nach links oben ab.
Der Weg steigt also noch ein wenig an. Und bei diesem Anstieg beschreibt der Weg noch einmal leichte Kurven und führt dann aber geradewegs auf den oberen Waldrand (Bild) zu. Treten Sie dann aus dem Wald hinaus und biegen Sie – am Waldrand entlang – nach links unten ab.
Dort sehen Sie sofort einen mit hohem Gras bewachsenen Wiesen- bzw. Feldrand mit Zaun. Biegen sie hier nach rechts ab – also vom Wald weg (in Richtung Jägerhochsitz) – und gehen Sie an dieser „Graskante“ entlang. Der Bach fließt nun etwa 100 Meter weiter links von Ihnen in der Senke entlang. Hier oben ist zwar kein fester Weg, doch können Sie am Rand dieser Wiese problemlos entlang gehen. Wichtig für die Sommermonate: Ab 1. Mai ist das Betreten oder das Überqueren der landwirtschaftlichen Futter-Wiesen nicht erlaubt. Also halten Sie sich bitte am Wiesen-Rand und gehen einfach an deren Kante entlang. Sie beschreibt einen weiten Bogen. Beim Gehen können Sie mit dem Blick über Ihre rechte Schulter übrigens schon von hier aus gut die Höhenzüge des nahen Thüringer Waldes sehen. Selbst die Ruine Schaumburg zeigt sich kurzzeitig schon beim Blick nach rechts vorne über den Hügeln.
Nach einiger Gehzeit an der Kante entlang, beschreibt die Wiese ein großes Eck und im Anschluss erreichen Sie einen Feldweg über den Sie nach links abbiegend eine schmale, ruhige Landstraße erreichen. Auf ihr ist zum Glück kaum Verkehr. Folgen Sie dieser kleinen Landstraße nach rechts oben. Sie führt über einen Hügel hinweg, danach sehen Sie den Ort Ehnes und dahinter den Bergkegel, auf dem die Ruine Schaumburg steht, samt ihrem Domänen-Hof (siehe oben im Bildteil).
Nach etwa 750 Metern erreichen Sie dann Ehnes, an dessen Anfang ein gelbes Gasthaus (nicht im Bild) steht. Merken Sie sich schon einmal die Abzweigung, denn bei Ihrer Rückkehr von der Burgruine führt der Rückweg hier von der Straße weg. Doch erst einmal durchqueren Sie Ehnes in voller Länge und verlassen den Ort wieder an seinem hinteren Ende in Richtung Schalkau.
Dort macht die Straße einen Rechtsbogen und steigt leicht bergan. Oben auf der Anhöhe sehen Sie dann schon alte LPG-Gebäude. Kurz nach der höchsten Stelle der Straße biegt ein Weg nach links oben ab und führt, rechts an den LPG-Gebäuden vorbei, bergauf. An der Abzweigung von der Straße steht auch ein Schild „Schaumburg“ (Bild). Folgen Sie diesem anfänglich steilen Anstieg, der Weg wird dann aber schnell wieder flacher.
In immer enger werdenden Serpentinen führt Sie der Weg nun zielgerichtet den Bergkegel hinauf, bis Sie die Einfahrt zum Domänenhof Schaumburg (ausführliche Infos zum Domänenhof und den dortigen Ferienwohnungen finden Sie: hier…) und die darüber befindliche Ruine Schaumburg erreichen. Am Anfang ist dieser Weg noch mit alten Beton-Fahrplatten ausgelegt. Später jedoch wird er dann aber zum breiten Schotterweg. (Geben Sie im Winter auf den Beton-Fahrplatten besonders Acht, damit Sie nicht ausrutschen.) Dieser Weg führt zwischen Wiesen hindurch und weiter oben gehen Sie auf ihm auch durch den direkt am Bergkegel befindlichen Wald.
Oben angekommen, bietet sich ein beeindruckendes Bild: Einerseits die Ruine, von der Sie sich oben im Bildteil zu dieser Tour schon vorab viele Eindrücke machen können. Sie ist gut erschlossen: Ein Grabenweg führt durch den einstigen Wallgraben und über eine Metalltreppe können Sie bequem die höchsten Stellen und Gemäuer der Kernburg erreichen. Aufschlussreiche Infotafeln geben Auskunft über die Geschichte dieses Ortes und sogar ein alter Kellerraum ist noch erhalten und zur Besichtigung geöffnet.
Andererseits ist aber auch die Aussicht, die sich von diesem Bergkegel aus bietet, einmalig. Sie sehen nun den 867 Meter hohen Blessberg in voller Größe und die markante Bergkette der Südwestkante des Thüringer Waldes, in die sich der Blessberg einreiht. Unten im Tal breitet sich vor Ihnen das Städtchen Schalkau aus, das Sie von hier aus gut überschauen können.
Wenn Sie die Burg gründlich besichtigt und die weite Aussicht genossen haben, kehren Sie die etwa eineinhalb Kilometer auf dem gleichen Serpentinen-Weg zur Landstraße zurück, auf dem Sie die Burgruine erreicht haben. Auch den Weg durch den Ort Ehnes gehen Sie bitte wieder bis zum aus jetziger Sicht hinteren Ortsrand, an dem das weiter oben schon erwähnte gelbe Gasthaus steht. Hier (Bild) biegen Sie dann von der Straße aus nach rechts oben ab. Ein Wegweiser zeigt hier zum „Marterstein“.
An einem Spielplatz vorbei geht es am Ortsrand mit der Straße geradewegs bergauf. An einer Straßengabelung halten Sie sich rechts und gehen weiter direkt bergauf, bis Sie an einem idyllischen Weiher (Bild) vorbei kommen. Nach ihm halten Sie sich an der nächsten, kleineren Gabelung links.
Dieser Weg führt zwischen Wohnanwesen hindurch. Dann endet die geteerte Straße und wird zum Fußweg, der zwischen Gartenzäunen hindurch weiter bergauf und oben aus dem Ort hinaus führt. Dort kommen Sie an einer steinernen Sitzbankgruppe (Bild) vorbei, an der Ihr Weg dann eine den Berg hoch steigende, schmale Landstraße erreicht. Biegen Sie auf ihr nach rechts oben ab.
Fast einen Kilometer weit folgen Sie nun dieser schmalen, bergauf führenden Straße: Anfangs macht Sie einen Rechtsbogen und anschließend eine scharfe Linkskurve, dann führt Sie geradewegs mit leichter, aber stetiger Steigung bergan. Nach ein paar anderen Bänken kommen Sie auf der Dreiviertel-Höhe an einer neueren Holzbank (mit Geländer davor) vorbei. Hier geht es immer noch vorbei und geradeaus bergauf. Kurz darauf weist ein Wegweiser noch geradeaus hoch zum „Marterstein“, bevor Sie an eine Abzweigung kommen: Dort steht ein Fels am Boden, an dem ein Hinweis-Schild nach links auf einen schmalen Weg hoch zum „Marterstein“ zeigt. Folgen Sie diesem Weg von der Straße weg.
Nur fast 100 Meter auf dem Wanderweg bergan gestiegen, erreichen Sie dann den „Marterstein“. In seiner Nähe wurden viele Ruhebänke aufgestellt und eine ausführliche Infotafel berichtet über diesen Ort. Achten Sie auf den Wegweiser „Sandweg“ an der Seite der Infotafel (Bild). Aus der Perspektive vom Tal heraufkommend biegen Sie also am „Marterstein“ nach links ab. (Beim Blick auf den Wegweiser – wie hier im Bild – allerdings nach rechts.) Gehen Sie mit dem Sandweg an den Sitzbänken vorbei, dann ist die Richtung klar.
Nach den Sitzbänken wird der Weg zu einem schmalen Pfad, der nach etwa 50 Metern auf einen breiten Schotterweg mündet. Dieser breite Schotterweg führt oben auf dem Bergplateau an einem Waldrand entlang. Zur sicheren Orientierung: Der Wald und das Tal von Ehnes, aus dem Sie heraufgekommen sind, liegen links von Ihnen und rechter Hand breitet sich das freie Hochplateau aus. Auch hier oben kommen Sie übrigens wieder an einem großen Jägerhochsitz (Bild), der an einer Baumschonung steht, vorbei.
Nach etwa 500 Metern Wegstrecke über das Hochplateau treffen Sie auf einen Wegweiser an einer großen Staude, die an einer Wegkreuzung steht. Biegen Sie hier scharf nach links in den Wald ab. Dort gabelt sich der Weg nach einem kurzen Stück: Wählen Sie den Weg, der geradeaus und sofort deutlich bergab führt und nicht den beschilderten Forstweg, der nach links wegführen würde.
Ihr Bergabweg ist wieder mit alten Beton-Fahrplatten ausgelegt, auf denen Sie bitte wegen dem deutlichen Gefälle besonders Acht geben sollten, damit Sie dort bei Eis nicht ausrutschen. Bei Bedarf können Sie auch gut in der Mitte – zwischen den Platten – gehen. Dieser Weg ist der „Endspurt“ nach Almerswind. Er führt noch etwa einen halben Kilometer durch den Wald und verlässt diesen auf halber Berghöhe. Vom Waldrand aus sehen Sie unten im Tal schon wieder die Häuser von Almerswind (Bild). Der Weg führt fast schnurgerade zwischen Hecken hinunter in den Ort. Folgen Sie ihm und der Ortsstraße einfach geradeaus, überqueren Sie mit der Brücke wieder die Itz und im Nu erreichen Sie dann links das Feuerwehrhaus mit dem kleinen Parkplatz – dem Start- und Zielpunkt dieser HINTERINDIEN.DE-Tour.
Die Länge dieser hier beschriebenen HINTERINDIEN.DE-Tour beträgt 10 Kilometer. Sie wird knapp 3 Stunden dauern. Vor allem bei regnerischen oder winterlichem Wetter ist – wie immer beim Wandern – festes Schuhwerk empfohlen.
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